Forschungs- und Beratungsstelle für betriebliche Arbeitnehmerfragen Partnerschaft der Ingenieure und beratenden Betriebswirte
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Forschungs- und Beratungsstelle für betriebliche Arbeitnehmerfragen

Beurteilung der wirschaftlichen Situation eines Unternehmens

Worum geht es?

Ein Betriebsrat kommt des öfteren in Situationen, in der er die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Unternehmens, zu dem der Betrieb gehört, abschätzen muss. So z.B. weil der Arbeitgeber Betriebsänderungen plant, die mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens begründet werden, weil der Arbeitgeber Forderungen des Betriebsrats mit Hinweis auf die schlechte wirtschaftliche Situation des Unternehmens abweist, weil der Arbeitgeber seinerseits Forderungen nach Sanierungsbeteiligungen der Arbeitnehmer (z.B. Erhöhung der wöchentlichen Arbeitsstunden ohne Lohnausgleich, Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld u.ä.m.) stellt oder weil der Arbeitgeber behauptet, dass die Insolvenz des Unternehmens droht. Denkbar ist jedoch auch, dass der Betriebsrat einer positiven Darstellung der wirtschaftlichen Lage durch den Arbeitgeber aufgrund früherer Erfahrungen nicht traut und lieber eine realistische Darstellung der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage haben möchte, um von zukünftigen u.U. dramatischen Entwicklungen nicht überrascht zu werden.

In diesen Fällen sollte sich der Betriebsrat gut überlegen, ob er sich allein auf die Darstellung des Arbeitgebers verlassen will. Denn dieser wird die Auswahl wirtschaftlicher Daten und deren Interpretation soweit vertretbar aus seiner Interessenlage heraus vornehmen. Vielmehr sollte der Betriebsrat überlegen, ob er nicht das Urteil eines sachverständigen Dritten zu den arbeitgeberseitigen Unterlagen und Stellungnahmen einholen will. Dies gilt insbesondere für den Fall streitiger Sozialplanverhandlungen, wenn der Arbeitgeber die Finanzierung eines vom Betriebsrat geforderten Sozialplans mit dem Hinweis auf die schlechte wirtschaftliche Situation und Leistungskraft des Unternehmens ablehnt.

Beratungsleistung der forba

forba bietet in solchen Situationen die Erstellung eines Gutachtens an, mit dem die wirtschaftliche Situation des Unternehmens beleuchtet wird. Grundlage für ein solches Gutachten sind entweder die öffentlich zugänglichen Informationen des Unternehmens (veröffentlichte Jahresabschlüsse und sonstige veröffentlichte Informationen) oder besser die vom Betriebsrat zu diesem Zweck auf Vorschlag von forba vom Arbeitgeber beschafften internen Informationen.

Inhalt des Gutachtens sind je nach Umfang der vorliegenden Unterlagen und Informationen i.d.R. folgende Sachverhalte:

  • Ertragssituation des Unternehmens
    • Umsatzentwicklung
    • Kostenentwicklung
    • Gewinnentwicklung
    • Gewinnanalyse
    • Cash-Flow-Entwicklung
  • Vermögenslage des Unternehmens
    • Anlagevermögen
    • Umlaufvermögen
    • Working Capital
  • Finanzlage des Unternehmens
    • Eigenkapitalausstattung
    • Fremdkapitalausstattung
  • Liquiditätslage des Unternehmens
    • Statische Liquiditätskennziffern
    • Kapitalflussrechnung

Grundlagen hierfür sind i.d.R. die unternehmensüblichen Jahresabschlussunterlagen (siehe auch forba-Schulungen zum Thema Jahresabschluss). Ferner sind Unterlagen von Bedeutung, die einen stärkeren Gegenwartsbezug haben und die aktuelle Situation abbilden (u.a. Controllingunterlagen, Berichtswesen, kurzfristige Erfolgsrechnung, Deckungsbeitragsrechnung). Soweit interne Planunterlagen vorliegen, berücksichtigen wir bei unserer Darstellung auch die erwartete zukünftige Entwicklung, wobei allerdings Aussagen über die Realisierbarkeit der vorgelegten Planungen nur in Ausnahmefällen möglich sind.

Die Darstellung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens folgt der Struktur, die bei Wirtschaftsprüfern oder Finanzanalysten üblich ist. Allerdings achten wir besonders darauf, dass auch betriebswirtschaftlich nicht vorgebildete Arbeitnehmervertreter die Zusammenhänge verstehen können. Aus diesem Grund beinhaltet unsere Beratung auch eine sorgfältige Durchsprache der Ergebnisse mit dem Betriebsrat mit der Zielsetzung, unsere Schlussfolgerungen nachvollziehbar und verständlich zu präsentieren.

Beratungserfahrung der forba-Mitarbeiter

Die Mitarbeiter von forba verfügen über eine betriebswirtschaftliche Hochschulausbildung und über jahrelange Praxiserfahrung in der Analyse wirtschaftlicher Unternehmensdaten. Die langjährigen Erfahrungen in der Beratung und Schulung von Betriebsratsmitgliedern in wirtschaftlichen Fragen befähigen die forba-Mitarbeiter außerdem dazu, sich in die Problemsituation des Betriebsrats zu versetzen und die Fragestellungen auf diese Problemsituation zu beziehen und auf die vom Betriebsrat verfolgten Anliegen abzustellen.